ausflüge

hopfenmädchen on tour: ein ziemlich kölscher tach

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neulich in köln unterwegs gewesen, um gemeinsam mit guten, bierliebenden freunden – und team hopfenjunge war natürlich auch komplett 😉 – mal eine runde kölsch zu trinken. gut, also mehrere runden. gibt ja auch mehrere gelegenheiten dazu. dafür haben wir uns – zumindest teilweise – bierspots des kölner brauhauswanderweges vorgeknöpft. zum kölsche hopfenmädche bin ich aber nicht geworden. werd ich wohl auch nie…  man kann es (mal) gut trinken, steckt mir unterm strich aber irgendwie zu wenig dahinter 😉 dennoch war’s ein sehr schöner tag ❤

am besten hat mir übrigens das aus-der-reihe-getrunkene bier geschmeckt 😀 …der sonnenhopfen von gaffel. kommt mir eigentlich jeden sommer immer wieder gerne ins glas. wollte ich eh schon mal verbloggen – zumal dieses rehkitz schon ziemlich unwiderstehlich ist 😀 – dieses mit citra-hopfen aromatisierte getränk kann ich euch also definitiv empfehlen 🙂 und was das kölsch angeht: dem päffgen würde ich hier wohl die meisten punkte geben. auch wenn ich unter den einzelnen „kölnern“ keine wirklich bedeutenden unterschiede geschmeckt habe… vermutlich einfach nicht mein bierstil 😉

noch ein, zwei worte zur typisch rheinländischen brauhauskultur, falls ihr mal ohne plan in nem brauhaus in köln (aber auch in düsseldorf, bonn oder krefeld vertreten) landen solltet: serviert werden die biere vom so genannten köbes, kölsche form von „jakob“(von ahnungslosen auch gerne kürbis genannt :D). traditionell ist dieser an einer blauen schürze und einer umgeschnallten geld-ledertasche zu erkennen. er bringt einem stets ein neues bier, (gerne auch äußerst ehrgeizig, quasi in der selben sekunde, in der du dein leeres glas abstellst – in düsseldorf mal erlebt :D) ohne dass man dieses bestellt. bestellen muss. wie auch immer 😉 wer nicht mehr will, legt einfach nen bierdeckel aufs glas – oder sagt eben, dass er zahlen will. diese kollegen kommen manchmal ein wenig… barsch daher. einfach akzeptieren 😀 das gegenstück zum köbes ist übrigens der zappes: steht natürlich am zapfhahn 😉

das kölsch wird traditionell aus dem reagenzglas, ähm… der kölner stange (oder kölschstange), 0,2 liter, getrunken. schlanke form und geringes fassungsvermögen, weil: kölsch hat nen relativ geringen co2-gehalt – in größeren, breiteren gläsern wird’s einfach zu schnell schal. also lieber schnell weg damit 😉

so, aber jetzt zu unserer kölschtour…

gestartet (nach einem wohlschmeckenden frühstück im goldmund): in der brauerei päffgen. der name ist doch irgendwie putzig 😀

saßen im hinterhof, außerordentlich gemütlich und einladend 🙂

die brauerei, ein familienbetrieb, wurde 1883 gegründet; bis heute wird dort (1x umgezogen) noch gebraut. besonderes merkmal des brauhauses – und einiger anderer auch – ist das „thekenschaaf“ – ein thekenschrank, in dem der gastwirt sitzt, um das geschehen zu beobachten und den geschäftsbetrieb zu überwachen 😀 …sieht aus wie ein beichtstuhl (wird teils auch so genannt) und ist teils sone art kleines büro. süß. 😉

das päffgen kölsch gibt’s ausschließlich aus dem fass. jährlich können in der brauerei nur 6.000 hektoliter gebraut werden, sodass es deren bier auch nur in wenigen weiteren gaststätten gibt, z.b. im lommerzheim, wo wir später auch noch kurz vorbeigeschaut haben.

weiter ging’s: zum cölner hofbräu p. josef früh (um’s mal förmlich auszudrücken ;))

am dom gelegen, gegründet im jahr 1904. seit 1987 wird aber nicht mehr hier gebraut, sondern in einer braustätte in köln-feldkassel. pro jahr gibt’s hier 400.000 hektoliter früh kölsch. jammi 😀 …auch zu haben aus der flasche oder der dose und im praktischen 10-l-fass (dem pittermännchen).

es folgte…

die brauerei gaffel am dom. der name ist abgeleitet von den kölner gaffeln, einer früheren bürgervereinigung mit ursprung in einer oder mehreren zünften.  insgesamt gab’s 22, die den rat der stadt köln übernahmen. diese herren beliebten es, gemeinsam zu speisen 😀 und nutzten dafür zweizinkige gabeln, die gaffeln. ja, hier wurde natürlich auch gerne getrunken und somit kam eins zum anderen, nehm ich mal stark an 😉

gegründet wurde die brauerei im jahr 1908, heute wird sie in der 4. generation geführt. 460.000 hektoliter werden pro jahr produziert; in flaschen abgefüllt wird aus platzgründen in der bolten-brauerei in korschenbroich und in der brauerei königshof in krefeld. wir haben uns aber wie gesagt den sonnenhopfen gegönnt (0,5 liter – wohoooo! :D)

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nächster halt: historisches brauhaus sünner im walfisch in der altstadt –  älteste kölsch-brauerei der welt. zumindest sagen die das 😉 in diesem haus gab’s wohl schon 1476 das mittelalterliche brauhaus heinrich zur krae (bekannt unter dem namen kirchen-bräues).

1935 abgerissen, in den 50ern als weinhaus geführt und seit 1996 wieder biermäßig unterwegs. die 1830 gegründete traditions-brauerei gebr. sünner befindet sich in kalk. was da jetzt der walfisch im namen verloren hat – ich habe keine ahnung. wenn ihr’s wisst, her damit 😉

ein bier-and-go (ist ja schnell geleert, son gläschen :D) gab’s im bzw. vor dem gilden im zims am heumarkt…

…und weil’s so schnell weg war, geht’s auch gleich weiter: zur brauerei zur malzmühle mit ihrem mühlen kölsch. gegründet 1858 und kölns letzte brauerei, die ihr kölsch noch in den 0,5l-glasflaschen vertreibt.

auch hier gibt’s beichtstuhl und köbes – letzterer drückt einem gerne einen spruch, wenn man da ein malzbier bestellt… macht man aber auch nicht, sowas 😀 abgefahrener fun fact: bill clinton war hier 1999 zum essen am start, beim rausgehen soll er gesagt haben: „ich bin ein kölsch“. mega.

bestens gelaunt ging’s weiter zum bereits erwähnten lommerzheim in köln-deutz, gerne auch lommi genannt, um noch eben einen – zwei warens – zu päffgen 😉

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mittlerweile ne kultkneipe (shabby-chic, hm? :D), aufgekauft und renoviert (echt!) von der brauerei päffgen. eine irgendwie sehr coole location.

abschließend sind wir noch ein bisschen rumgelatscht…

…bis wir in peters brauhaus gelandet sind.

die brauerei wurde 1849 gegründet; heute wird peters kölsch durch die gilden kölsch brauerei in köln-mülheim gebraut: etwa 20.000 hektoliter pro jahr. hier haben wir – mittlerweile abends – auch gegessen. recht schmackhaft – und die bedienung sehr gut drauf 🙂

ach so: zum abschluss haben wir noch ein bier in der braustelle (ehrenfeld) getrunken (zu dunkel da, daher leider keine fotos für euch). hatte mich auf das moulin rouge gefreut, war diesmal leider aus, daher gab’s das dartmoor walk, ein whisky-sour ale, gereift im bourbonfass. interessant, aber zu whisky-lastig für mich. getauscht gegen eine gose, das emmerson twins, welches mir wiederum gemundet und somit für nen schnieken abschluss des tages gesorgt hat. zur braustelle und co. gibt’s dann mit sicherheit auch mal irgendwann einen gesonderten craftbier-in-köln-beitrag – hier ging’s ja immerhin auch ums kölsch 😉

tschüss, ihr hopköppe! ❤

euer hopfenmädchen

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Ein Kommentar zu „hopfenmädchen on tour: ein ziemlich kölscher tach

  1. Ja, so ein Kölsch ist uninteressant als Braukunstobjekt, belangloser Begleiter, denn es geht ja letztlich ums Eisbein und die dicken Bohnen, die einfach mit ordentlich viel Flüssigkeit runtergespült sein wollen. Aber jedes Ale, egal wie kunstvoll hopfengestopft, erinnert mich mit der wenigen Kohlensäure und seinem süffigen, Obergärigen-Abgang immer wohlig an die Jugendliebe Kölsch.

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