ausflüge · biertasting und moodpairing

ein tag in leuven mit blick in die domus brauerei und einigen biertipps

vergangenen samstag haben wir – team hopfenjunge – einen kurztrip ins belgische leuven (oder auch löwen) gemacht. ich mag das flair der belgischen städte – und natürlich haben wir uns auch die dortigen bierangebote angeguckt 😉

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dort angekommen sind wir gegen 10 uhr morgens, da lag leuven noch im tiefschlaf. die einzigen, die wach waren, waren die barbesitzer, die – leicht verpennt und/oder verkatert, würde ich behaupten 😀 – dabei waren, die spuren der letzten nacht zu beseitigen, und zwar mithilfe von wasserschläuchen. obwohl es ordentlich windig war, lag ein mix aus altem alk und kippen in der luft. beeindruckend 😀

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als erstes haben wir uns die universitätsbibliothek angeschaut. ziemlich imposant, vor allem wenn man bedenkt, dass sie sowohl während des ersten als auch während des zweiten weltkriegs in großen teilen zerstört worden ist. sie wurde originalgetreu nachgebaut und steht seit 1987 unter denkmalschutz.

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für zwei euro kann man sie von innen besichtigen; legt man noch nen fünfer drauf, darf man auch auf den turm hinauf. die innenräume machen einiges her…

wenn man die riesigen räume betritt, fällt der blick zuerst auf ein schild, auf dem „ruhe“ zu lesen ist. da war es fast schon ein bisschen unangenehm, da durch zu laufen, denn wirklich leise kann man sich auf so einem holzboden nicht fortbewegen. voll war es um diese uhrzeit nicht; trotzdem, ein paar wenige menschen saßen an den tischen und haben konzentriert in ihre bücher geguckt… aber ich denke, an einem samstag muss man auch damit rechnen, dass die bibliothek mehr touristen als einheimische, die dort lernen wollen, anzieht 😉

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wir haben die fünf euro mehr gezahlt und sind hoch zum turm gestiegen.

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von dort aus hat man eine schöne aussicht über die stadt 🙂

auf dem letzten bild könnt ihr eine hohe stange mitten auf dem platz sehen; auf dieser ist eine grüne fliege aufgespießt 😀

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irgendein künstler hat sie der stadt geschenkt… sieht mega seltsam aus, aber wenn sich die einwohner drüber freuen, warum nicht… 😉 das rathaus fand ich persönlich jetzt, rein künstlerisch betrachtet, auch wenn es im endeffekt für mich dann doch keine schönheit (weil zu kitschig) war, deutlich beeindruckender:

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unseren ersten bierstopp haben wir im the capital gemacht. ziemlich abgerockter laden, aber hier hab ich das mit abstand beste bier dieses tages getrunken 🙂

…voilà: das jack’s precious ipa von der belgischen brouwerij the musketeers. unglaublich fruchtig, haut einen schon durch den geruch um. dabei angenehm bitter – ein traum! also wenn ihr irgendwann irgendwo mal die möglichkeit dazu habt – unbedingt reinlegen! 😉

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ebenfalls getestet: das timmermans faro, ein lambic. hier würde ich jedoch kein schaumbad empfehlen 😉 zumindest mir ist es viiiiel zu süß. hatte mehr was von apfel- oder traubensaft. den faro-bieren wird zusätzlich noch kandiszucker beigegeben, daher die süße. hätt ich’s vorher gewusst, hätt ich’s nicht bestellt 😉 manchmal muss man sich aber eben durchprobieren.

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deutlich leckerer waren dann wieder das martin’s ipa von john martin (hier werden hopfenblüten zugegeben, klang interessant, war am ende aber dann schlichtweg „ok“.) sowie das luvanium tripel.

als nächstes sind wir noch ein bisschen durch die stadt geschlendert. bezaubernd, diese atmosphäre 🙂

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weiter richtung stella artois brauerei. dort werden auch führungen angeboten, einen rundgang durch die kleine hausbrauerei fand ich aber dann doch interessanter 😉 zumindest von der fassade gibt’s ein foto und natürlich trinkt man dann auch mal ein stella artois, wenn man schon mal in leuven ist 🙂 dieses haben wir uns im café de lantaarn gegönnt. es wird erzählt, dass es hier mal das beste stella gab, weil die alte stella brauerei mit ihren bierleitungen in direkter verbindung dazu stand 😉

direkt gegenüber gibt es dann auch den hafen – sagen wir, ein bisschen wasser mit ein paar kleinen booten, die teilweise auch echt nicht mehr so fresh ausgesehen haben 😉

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passend zu diesem image ein blick auf das alte brauereigebäude der brauereigruppe interbrew – im jahr 1988 wurde die stella artois brauerei teil davon. seit 1993 jedoch wird das bier in der neuen produktionsstätte unter dem neuem namen des braukonzerns anheuser-busch inbev, der eben auch die stella brauerei übernommen hat, gebraut. … hat aber was, dieser destroyed-look, oder? 😀

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drumherum findet man aber schon die ersten hippen bürogebäude – denke, lange bleibt dieses alte gebäude nicht mehr stehen… vom hafen ging’s wieder zurück in die altstadt, unterwegs noch ein paar mal geknipst 😉

da war noch eine weitere brasserie, wie die belgier ihre biercafés gerne nennen, die wir uns ansehen wollten: die fiere margriet. auch ein sehr cooles gebäude. innen haben die’s mit toten tieren, weiß nicht genau, was mit den belgiern los ist 😉

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aber dennoch ein sehr schnieker laden. mit mehr als 350 biersorten übrigens 😉

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ob bier oder essen – günstig ist belgien nicht gerade. wenn ihr eine biertour durch eine der städte machen wollt, packt das nötige kleingeld ein 😉 günstiger kommt ihr dann schon eher auf einem der vielen bierfestivals davon…  gab es an diesem wochenende aber leider nicht 😛

das viven master ipa war meine nummer 2, so muss ein ipa schmecken 🙂 hier gab’s auch das zweite lambic für mich: die boon oude geuze, schon nicht schlecht, aber saurer geht für mich immer 😀 das hop verdomme ipa fanden wir vom namen her äußerst attraktiv 😀 hat aber dann geschmacklich überhaupt nicht überzeugt – da war mehr malz, als hopfen am start irgendwie… seltsam. nach diesem tasting und einer übertrieben teuren wurst-käse-platte ging es dann in die domus brauerei, die hausbrauerei der stadt 🙂

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dort haben wir uns für die kleine führung (klein im sinne von kurz, aber auch im sinne von klein – hier ist alles wirklich überschaubar, es wird eben noch handwerklich gebraut :)) angemeldet. die aussprache von dem sehr amüsanten typen war glücklicherweise auch bei nur geringen niederländisch-kenntnissen gut zu verstehen.

von den brauereiräumen gelangt das bier über pipelines direkt zum tresen des daneben liegenden gasthauses – frischer geht’s nicht. es gibt zwei domus-biere, die man das ganze jahr über trinken kann, sowie ein saisonbier. die führung plus verköstigung der drei biere hat uns einen zehner pro nase gekostet – völlig in ordnung 🙂 es gibt noch viele andere arrangements, z.b. mit der verköstigung von nur zwei bieren (das ist ja käse! :D) oder mit einem menü dabei… aber wir haben anschließend sowieso dort gegessen – tisch reservieren unbedingt zu empfehlen, der laden war voll!

los ging’s draußen, da wurde ein bisschen geschichte erzählt.  1985 wurde die domus brauerei gegündet. zu dieser zeit kam es nur sehr selten vor, dass man in belgien auf eine hausbrauerei gestoßen ist. die zwei gründer haben sich ihre ausstattung aus einer stillgelegten brauerei in münchen geholt und es einfach mal probiert 🙂

die domus biere sind ausschließlich in deren brauerei bzw. dem gasthaus erhältlich. besonders eines kann ich sehr empfehlen, und zwar das con domus (jep, das „kondom“ da drinnen ist gewollt ;)) – ein pilsner, mit ein bisschen zitronengrasaroma – irgendwie wirklich sehr interessant und sehr, sehr gut! …mit entsprechendem bild 😉 leuven ist eine studentenstadt, da passte so ein „paarungsbierchen“ wohl ganz gut 😀

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im jahr 2016 ist die braustätte umgezogen (nur ein paar meter weiter ;)); sah auch irgendwie alles noch ein bisschen nach baustelle aus. zum beispiel gibt es dort auch eigentlich noch einen verkostungsraum, der aber noch nicht fertig ist.

hier wird gemaischt und geläutert,

anschließend geht’s hier weiter mit dem hopfenkochen. pro brauvorgang können die domus-brauer 800 liter bier brauen.

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links seht ihr die gärtanks und in den tanks rechts werden die biere gelagert.

das sind sie, die drei domus-bierchen:

ganz links das besagte con domus, daneben das nostra domus, leicht malzig, dabei trotzdem erfrischend. und das aktuelle saisonbier mit leichtem röstaroma, welches in richtung alt geht, dabei aber nicht so herb ist.

anschließend gab’s noch ein paar belgische köstlichkeiten 😀

  • das st. bernardus tripel, ein abteibier, recht würzig mit leichtem fruchtaroma und einem alkoholgehalt von 8 %
  • das delirium tremens, ein spezialbier, kräuterlastig, mit 8,5 % alkohol
  • das mort subite oude gueuze, mein lieblings-lambic an diesem tag mit 7% alkohol
  • das mc chouffe, ein dark ale, malzig, mit ein paar leckeren fruchtaromen, alkoholgehalt: 8 %.

am ende haben wir noch ein guinness mit 8 % alkohol auf der karte entdeckt – war uns neu, also haben wir das dann auch noch probiert 😉 das guinness special export – ein schöner, schokoladiger abschluss dieses tages 🙂

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fazit: wenn ihr bock habt auf ein paar (neue) belgische biere – auf nach leuven! ich persönlich fand die atmosphäre in dieser stadt noch schöner als die meiner letzten belgienbesuche in brügge, antwerpen und brüssel (na gut, abgesehen vom bierfestival in brügge ;)) wie schon mal gesagt: die belgier sind ein leckeres völkchen 😉

tschüss, ihr weltenbummler! ❤

euer hopfenmädchen

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5 Kommentare zu „ein tag in leuven mit blick in die domus brauerei und einigen biertipps

      1. Obwohl, dass ist uns auch schon mal in Antwerpen passiert. Erst nach dem Mittagessen im Restaurant waren auf einmal überall Frituuren. Vorher nicht. Die können das manipulieren.

        Gefällt 1 Person

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